Einsatz von Foscarnet bei Infektionen der Atemwege und des HNO-Bereiches

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Zu der Gruppe der nicht nukleosidischen Analoga zählt das Pyrophophat-Analogon Foscarnet, das ohne vorhergehende intrazelluläre Phosphorylierung wirksam ist. Die Wirkung beruht auf einer Hemmung der viralen Nukleinsäuresynthese und der Reversen Transcriptase von Cytomegalieviren, Herpes simplex Viren, Varicella Zoster Viren und Epstein Barr Viren. Unter der Therapie können Änderungen der Empfindlichkeit auftreten.

Zulassung/Verfügbarkeit

Foscarnet hat keine Zulassung für Infektionen der Atemwege und des HNO-Bereiches. Die Anwendung erfolgt somit im Off label use. Es ist nur parenteral verfügbar.

Pharmakokinetik

Da nach oraler Gabe keine Resorption stattfindet ist nur die parenterale Arzneiform auf dem Markt. Die Proteinbindung beträgt etwa 15 %, das relative Verteilungsvolumen 0,4 bis 0,6 l/kg Körpergewicht. Foscarnet wird zu mehr als 80 % unverändert renal ausgeschieden. Die Elininatiosnkinetik verläuft biphasich. Die terminale Halbwertszeit beträgt 1 bis 8 Tage. Eine Anpassung der Dosierung ist bereits bei leichter Einschränkung der Nierenfunktionsleistung erforderlich. Foscavir sollte bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen mit Vorsicht angewendet werden.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen

Wegen zahlreicher Nebenwirkungen ist insbesondere im Off label use die Anwendung der Substanzen einer eingehehnden Risiko-Nutzen- Bewertung zu unterziehen. Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems, des Immunsystems des Nervensystems, gastrointestinale Störungen, Hautreaktionen u.v.m.
Bei der Anwendung von Foscavir kann eine erbgutschädigende oder keimschädigende Wirkung nicht ausgeschlossen werden. Männer, die mit Foscavir behandelt werden, sollten während und bis zu 6 Monaten nach der Behandlung kein Kind zeugen. Bis zum Vorliegen umfangreicher klinischer Erfahrungen sollten Patienten unter 18 Jahren nicht mit Foscavir behandelt werden.
Es besteht eine Kontraindikation für Foscavir bei Patienten die gleichzeitig eine Pentamidin-i.v.-Behandlung stehen, dürfen, da beide Arzneimittel die Kalziumkonzentration beeinflussen und nephrotoxisch sind.

INNHandelsname
FoscarnetFoscavir® iv