Mastoiditis

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Entzündung der Schleimhaut des Warzenfortsatzes (Processus mastoideus).

Epidemiologie/Erreger

Bei fortgeleiteter Otitis media kann die Entzündung auf die Schleimhäute des Processus mastoideus übergreifen. Als Erreger der Mastoiditis kommen daher ursächlich die Keime in Betracht, die bereits die Primärinfektion verursacht haben. Es sind dies in der Reihenfolge ihrer Häufigkeit Streptococcus pneumoniae, Streptococcus pyogenes, Haemophilus influenzae, Staphylococcus aureus, Pseudomonas aeruginosa, Escherichia coli und Proteus mirabilis.

Klinik

Lokal massiv entzündliche Veränderungen mit Schwellung und Rötung. Verschlechterung des Hörvermögens, abstehendes Ohr und Mastoiddruckschmerz. Mitunter Durchbruch von Eiter nach außen oder in den Gehörgang. Eine peripherere Fascialislähmung ist möglich.

Diagnose

Klinisch und durch Anamnese. Erneuter Temperaturanstieg 1 bis 3 Wochen nach einer akuten Otitis media mit einer Verschlechterung des Allgemeinzustandes. Otoskopisch zeigt sich eine Absenkung der Hinterwand des äußeren Gehörgangs. Labornachweis von Entzündungsparametern im Blut. In bildgebenden Verfahren (Röntgen, CT, MRT) deutet eine Mastoidverschattung auf Knochendestruktionen hin.
Zur mikrobiologischen Diagnostik sollten Abstriche entnommen werden.

Therapie

Eine chirurgische Sanierung ist zwingend notwendig.
Für die initiale kalkulierte Therapie steht eine große Auswahl an Substanzen zur Verfügung: Ampicillin/BLI, Amoxicillin/BLI, Cefuroxim, Cefotiam, Cefotaxim, Ceftriaxon, Ceftazidim, Cefepim, Levofloxacin, Moxifloxacin, Piperacillin /BLI, Mezlocillin/BLI oder Ertapenem. Die Antibiotika-Therapie wird nach dem Ergebnis der mikrobiologischen Diagnostik korrigiert. Die Therapiedauer beträgt ca. 1 Woche.