Ribavirin wirkt virustatisch gegen Respiratory Syncytial Virus (RSV) und eine Anzahl anderer DNS- und RNS-Viren (z. B. Influenzae-Virus A und B, Parainfluenzae Viren und Adenoviren). Der Wir-kungsmechanismus ist nicht völlig geklärt.Ribavirin ist ein Nukleosidanalogon von Guanosin und Xanthosin und hemmt nach intrazellulärer Phosphorylierung ein virales Enzym, das zur Synthese von Guanosin-Triphosphat benötigt wird.
Ribavirin ist für die Behandlung von Atemwegsinfektionen nur in Form einer Inhalation verfügbar. Orale Zubereitungen können für diesen Zweck nicht eingesetzt werden. Ribavirin ist zugelassen für schwere Infektionen der unteren Atemwege, die durch Respiratory Syncytial Virus (RSV) verursacht werden. Die Behandlung sollte im Verlauf einer Infektion so früh wie möglich begonnen werden, da dies für eine optimale Wirkung entscheidend ist. Ribavirin darf nur in Einrichtungen mit Intensivver-sorgung unter Zuhilfenahme eines Verneblers (empfohlene Geräte: SPAG oder Aiolos-Vernebler) an-gewendet werden.
Ribavirin wird sowohl bei oraler und inhalativer Gabe resorbiert, jedoch ist die Bioverfügbarkeit nach Inhalation geringer. Ribavirin hat ein großes Verteilungsvolumen. Die Substanz wird nicht an Plas-maproteine gebunden. Ribavirin wird teilweise metabolisiert. Die Eliminationshalbwertszeit nach in-halativer Gabe beträgt 9 bis 10 Stunden, die terminale Halbwertszeiten mehr als 24 Stunden. Etwa 30% der zugeführten Dosis wird renal ausgeschieden.
Ribavirin ist teratogen, embroytoxisch und mutagen. Eine Anwendung und Schwangerschaft und Stillzeit ist daher kontraindiziert. Bis zu 6 Monate nach der Behandlung sind unbedingt Maßnahmen zur Empfängnisverhütung zu treffen. Bei der Applikation sind Sicherheitsvorkehrungen für das Perso-nal zu treffen
Anderere Nebenwirkungen kommen bei inhalativer Anwendung insgesamt selten (1 %) vor. Zu den häufigeren zählen Hautirritationen und bei Therapiebeginn milde Bronchospasmen. Sehr selten wurde über Störungen der Herzfunktionbei Kindern mit bestehenden Herzkrankheiten berichtet Systemisch verabreicht, kann Ribavirin eine Hämolyse auslösen.
Bei der Verabreichung können beim Personal Kopfschmerzen und schmerzende Augen auftreten.
INN | Handelsname |
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Ribavirin | Virazole® |